Möglichkeiten und Wege

Inhaltsbereich der Seite

Sie sind hier: Bildungsangebot > Möglichkeiten & Wege

Möglichkeiten und Wege

Zunächst möchten wir Ihnen unser Bildungsangebot im Überblick darstellen und einige Begriffe und Abkürzungen erläutern. Unter allgemeinbildenden Schulen, wie zum Beispiel Hauptschule, Realschule oder Gymnasium kann man sich in der Regel etwas vorstellen. Aber was verbirgt sich hinter einer Berufsschule? So viel vorab: DIE Berufsschule gibt es nicht! In Deutschland gibt es rund 350 Ausbildungsberufe und zahlreiche beruﬂich orientierte Bildungsgänge, die gewählt werden können. Keine Berufsschule kann ALLE diese Möglichkeiten anbieten. Jede Berufsschule richtet sich nach regionalen Gegebenheiten aus und bietet entsprechende Bildungsgänge an.

Berufsschule (BS)

Die Berufsausbildung in Deutschland erfolgt überwiegend im Dualen System. Dies bedeutet, dass die Ausbildung an zwei Lernorten stattfindet: die praktische Ausbildung in einem Betrieb, in der Verwaltung oder in Praxen eines freien Berufs und die theoretische Ausbildung in der Berufsschule. Die Berufsschule gliedert sich in die Grundstufe (Ausbildungsjahr 1) und die nachfolgenden Fachstufen.

Die Auszubildenden kommen normalerweise in der Grundstufe an zwei Tagen und in den Fachstufen an jeweils einem Tag zur Berufsschule. Die anderen Tage arbeiten sie im Betrieb. In einigen Berufen wird in zeitlich zusammenhängenden Abschnitten („Blockunterricht“) unterrichtet. Die Auszubildenden sind dann mehrere Wochen im Betrieb bzw. in der Berufsschule.

Auszubildende in Berufen mit landesweit geringen Schülerzahlen werden in überregionalen Fachklassen zusammengefasst. Wenn Sie also zur Berufsfeuerwehr möchten, können wir Sie hier leider nicht ausbilden – auch wenn wir einige tolle Feuerwehrleute in unserem Kollegium haben!

Berufseinstiegsschule (BES)

Diese Schulform umfasst die Berufseinstiegsschule Klasse 1 (BES1-Produktion) und die Berufseinstiegsschule Klasse 2 (BES2-Produktion). In der BES1-Produktion steht die individuelle Förderung mit einzelfallbezogener Zielsetzung im Vordergrund, In der BES2-Produktion ist das gemeinsame Ziel der Hauptschulabschluss bzw. die Verbesserung der Ausbildungsreife.

Diese Klassen sind die sogenannten Produktionsklassen, die sich am Vorbild der Produktionsschule orientieren und Unterrichtsinhalte mit einem sehr hohen Praxisanteil vermitteln. Zur Berufseinstiegsschule gehören als BES Klasse 1-Sprache und Integration (BES1_SPR) ebenfalls die sogenannten Sprachförderklassen für Schüler*Innen ohne Deutschkenntnisse. Inhaltlich orientieren sich unsere BES1_SPR an der BES1-Produktion. Es wird vermehrt Deutschunterricht erteilt und gleichzeitig die soziale Integration unterstützt."

Einjährige Berufsfachschule (BFS)

Die einjährige Berufsfachschule ist ein Ausbildungsangebot für erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Hauptschule, aber auch der Realschule, die nicht direkt mit einer dualen Berufsausbildung beginnen können oder sich orientieren wollen. Ziel ist eine berufliche Grundbildung in verschiedenen Fachrichtungen. Auf dem Abschlusszeugnis der einjährigen BFS werden die Ausbildungsberufe ausgewiesen, für die hier die beruflichen Handlungskompetenzen des ersten Ausbildungsjahres erworben worden sind. Nach dem erfolgreichen Besuch besteht somit die Möglichkeit, direkt in das zweite Ausbildungsjahr einer entsprechenden dualen Berufsausbildung einzutreten.

Berufsqualifizierende Berufsfachschule

Die Berufsausbildung im dualen System wird durch eine Vielzahl von Berufen ergänzt, die nur über den Besuch einer mehrjährigen Berufsfachschule erlernt werden können. Die meisten Berufsfachschulen, die zu einem beruflichen Abschluss führen, setzen als Aufnahmevoraussetzung den Sekundarabschluss I - Realschulabschluss voraus und dauern in der Regel zwei Jahre. Neben dem Berufsabschluss können hier meist auch weiterführende Schulabschlüsse erworben werden. Die berufsqualifizierende Berufsfachschule wird bei uns in folgenden Bereichen angeboten:

Informationstechnische/r Assistent/in
Pflegeassistent/in
Sozialpäd. Assistent/in

Fachoberschule (FOS)

Die Ausbildung dauert je nach Erfüllung der Aufnahmevoraussetzungen entweder zwei Jahre in den Klassen 11 und 12 oder ein Jahr in der Klasse 12. Am Ende der Ausbildung erfolgt eine Prüfung. Wer die Fachoberschule erfolgreich besucht hat, erwirbt die Fachhochschulreife.
Die Fachoberschule führen wir in den Fachrichtungen:

Gesundheit - Pflege (Klasse 11 und 12)
Technik (Klasse 12)
Wirtschaft (Klasse 12)

Berufliches Gymnasium (BG)

An Beruflichen Gymnasien kann die Allgemeine Hochschulreife erworben werden. Das Berufliche Gymnasium vermittelt seinen Schülerinnen und Schülern eine breite und vertiefte Allgemeinbildung und gleichzeitig durch die berufsbezogene Schwerpunktsetzung erste berufsbereichsspezifische Grundlagen für einen Beruf. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie gliedert sich in die Einführungsphase (11. Schuljahrgang) sowie in die Qualifikationsphase (12. und 13. Schuljahrgang). Wir führen das Berufliche Gymnasium in den Fachrichtungen:

Gesundheit und Soziales (Gesundheit - Pflege)
Technik (Elektrotechnik)
Wirtschaft

Fachschule (FS)

Die Fachschule ist eine wesentliche Säule der beruflichen Weiterbildung. Sie soll dazu befähigen, Funktionen zu übernehmen, die allein berufserfahrene Praktikerinnen und Praktiker nicht mehr erfüllen können und die noch nicht den Einsatz von Fachhochschul- oder Hochschulabsolventinnen und -absolventen erfordern. Die Ausbildung in der Fachschule dauert im Regelfall zwei Jahre. Fachschulen schließen mit einer staatlichen Prüfung ab. Daneben vermitteln die zweijährigen Fachschulen die Fachhochschulreife. Wir führen die Fachschule:

Sozialpädagogik

Prinzip der Durchlässigkeit beruflicher Bildungsgänge

Sämtliche Bildungsgänge im berufsbildenden Bereich sind so konstruiert, dass bei einem erfolgreichen Besuch eines Bildungsganges keine „Bildungssackgasse“ entsteht. Bei der Gestaltung der einzelnen Bildungsgänge wurde stets das Prinzip der vertikalen Durchlässigkeit beachtet. Aus diesen Gründen ist auch vorgesehen, dass für den Besuch der Berufsqualifizierenden Berufsfachschule und der Fachschule in einigen Fachrichtungen bereits erworbene Kompetenzen angerechnet werden können und so ein Seiteneinstieg in den Bildungsgang möglich wird. Damit kann die Ausbildungsdauer individuell verkürzt werden.

Beispielhafte Wege

Wir möchten Ihnen nun ein paar der vielen Möglichkeiten an unserer Berufsbildenden Schule darstellen:

Welche Schulform kann ich ohne Abschluss besuchen?

Besuch der Berufseinstiegsschule in einer Produktionsklasse (Bäckerei, Farbtechnik, Holztechnik, Kosmetik, Verpflegung). Erwerb des Hauptschulabschlusses. Danach ist eine Duale Berufsausbildung oder der Besuch einer 1- oder 2-jähigen Berufsfachschule möglich. Hierbei ist zu beachten, dass einige Berufsfachschulen den Hauptschulabschluss (HS) voraussetzen, einige aber auch den Realschulabschluss (RS).

Welche Schulform kann ich mit Hauptschulabschluss besuchen?

Besuch einer 1-jährigen Berufsfachschule (Eingangsvoraussetzung HS). Anerkennung als erstes Ausbildungsjahr durch den Betrieb möglich.
Duale Berufsausbildung oder Besuch einer 2-jährigen Berufsfachschule. Erwerb des Realschulabschlusses bei mindestens zweijähriger Ausbildung.
Einige Betriebe bevorzugen in bestimmten Berufen Bewerber/innen, die einen Realschulabschluss und eine berufliche Vorbildung haben. Man hat daher nach erfolgreichem Besuch einer Berufsfachschule gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Welche Schulform kann ich mit Realschulabschluss besuchen?

Duale Berufsausbildung oder der Besuch einer 1- oder 2-jähigen Berufsfachschule (Eingangsvoraussetzung RS). Erwerb des Erweiterten Sekundarabschluss I.
Besuch der Fachoberschule Klasse 11 Gesundheit-Pflege. Nachfolgend Besuch der Klasse 12. Erwerb der Fachhochschulreife. Danach könnte ein Studium an einer Fachhochschule aufgenommen werden.
Besuch der 2-jährigen Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz. Danach Besuch der 2-jährigen Fachschule Sozialpädagogik mit dem Abschluss Erzieher/in.

Welche Schulform kann ich mit Erweitertem Sekundarabschluss I besuchen?

Besuch des Beruflichen Gymnasiums. Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife. Danach könnte ein Studium an einer Universität aufgenommen werden.